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Persönliche Auswirkungen

Ist mein Arbeitsplatz gefährdet?

Lean ist kein Rationalisierungsprozess, sondern hilft Häusern, sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Lean-Organisationen sind für zukünftige Entwicklungen gewappnet: Das Angebot eines qualitativ hochstehenden, patientenorientierten Services. Es hat nicht zum Ziel, Stellen zu kürzen, sondern möchte den Mitarbeitenden einen nachhaltigen Ort für die Zukunft bieten. Allerdings ist mit Rollenverschiebungen im Sinne des gerechten Kompetenzeinsatzes zu rechnen.

Muss ich dafür eine Zusatzausbildung absolvieren?

Lean wird am besten direkt bei der Arbeit gelernt. Zusätzlich gibt es einige Ausbildungsformate (z.B. H+ Bildung bietet Study Tours), die als Inspiration und Initialzündung genutzt werden. Die ZHAW bietet akademische Weiterbildungen an, die die Lean-Philosophie beinhalten. Dies vereinfacht sicherlich die Transformation im Spital bzw. das Arbeiten in einem Projektteam. Sie können mit Ihrem Vorwissen einen wesentlichen Beitrag zur richtigen Lean-Strategie für Ihr Haus leisten – Lean ist nicht kompliziert, sondern erfordert die Konsequenz, sich auf die wertschöpfenden Aktivitäten zu fokussieren.

Muss ich deswegen mehr/weniger Überstunden machen?

Lean reduziert aufgrund der Neu-Konstellation gewisser Abläufe Stress und Unwohlsein. Eine gesunde Lean-Organisation erfordert gesunde Mitarbeitende, die sich auf den Kern ihrer professionellen Tätigkeit konzentrieren können (Stichwort Skill-Grade-Mix).

Habe ich mehr/weniger administrative Aufgaben während und nach der Einführung?

Lean will Wertschöpfung schaffen, d.h. Arbeit die nicht direkt der Patientin/ dem Patient einen Mehrwert stiftet, muss reduziert bis eliminiert werden. Dazu gehören sicherlich auch viele der administrativen Tätigkeiten, die oft Doppelspurigkeiten im System geschuldet sind. Ein gutes Beispiel bietet die Aktualisierung der Krankengeschichte auf einer Station während des Patientenaufenthaltes: Anstatt die Dokumentation im Stationszimmer in das System zu übertragen, wird die Aktualisierung seiner Krankengeschichte mithilfe eines mobilen Pflegewagens während der Interaktion an der Patientin/ dem Patienten direkt erledigt.

Kann ich dann meine Arbeit qualitativ besser machen?

In der Regel heisst die Antwort ja. Durch die Einführung von Lean werden Mitarbeitende von unnötigen Aufgaben befreit. Die Mitarbeitenden verbringen mehr Zeit mit den Patientinnen und Patienten. Dadurch, dass Mitarbeitende sich auf die eigentlich wertschöpfende Tätigkeit an Patientinnen und Patienten fokussieren, können sie diese gründlicher und besser erledigen.

Kann ich dann meinen Bereich nicht mehr so organisieren, wie ich möchte?

Es wird im Sinne der Patientin/ des Patienten gearbeitet und da braucht es sicherlich einige bereichsübergreifende Standards, die helfen, die Arbeit effizienter zu gestalten und die gesamte Transformation zielorientiert zu verfolgen. Lean schafft freie Ressourcen, welche wieder im Sinne des Mehrwerts für Patientinnen und Patienten verwendet oder der Bearbeitung von komplexen Fällen gewidmet werden können. Die Standards helfen Führungsentscheide nachhaltig umzusetzen. Durch Lean wird die Führung transparenter, findet näher am Alltagsgeschehen statt und ermöglicht so eine proaktive Führung anstelle des reaktiven Handelns.

Spare ich nach Einführung Personal ein?

Das ist nicht das Ziel von Lean – es ist das Ziel, die Mitarbeitenden näher an die Patientinnen und Patienten zu bringen und somit einen Mehrwert für diese zu schaffen. Lean hilft, Überkapazitäten aufzudecken (Praxisbeispiele zeigen Stationen, die nach Umstellung auf Lean überbesetzt waren) – diese Überkapazitäten können an Stellen genutzt werden, wo sie zusätzlichen Mehrwert schaffen können.

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